Sie bleiben uns ins Herz geschrieben und wir sind dankbar für diese Erfahrung.
Gemeinsam mit sechs Schülerinnen, die sich bei der Organisation der Wohltätigkeitstombola besonders eingesetzt haben und mit Frau Prof. Roblek, besuchten wir vom 15. – 21. 05.2019 unsere Partnerschule in Aprilzi in Bulgarien. Frau Mag. Krassimira Dimova ermöglichte und organisierte diese Reise.
Von den Bildern und Berichten wussten wir schon einiges über das Leben dort, doch was wir sahen überstieg unsere Vorstellungskraft. Wir waren schockiert, wie Schüler dort im Internat leben. Jede Garage bei uns ist schöner als das Bad und die Sanitäranlagen dort. Frühstück und Mittagessen gibt es in der Schule, das Abendessen im Internat bereitet sich jeder selbst zu. Wir öffneten einen Kasten und den Kühlschrank – alles leer. Die Armut ist allgegenwärtig, das Leben einfach und trotzdem begegnet man Menschen, die dankbar, fröhlich und gastfreundlich sind. Wir wurden sehr herzlich empfangen … mit Gesang und Folkloretanz, in Trachtengewändern und beim Abschied mit einem Blasorchester und traditionellem Tanz der Schüler unserer Partnerschule verabschiedet. Wir begegneten vielen Gegensätzen: Armut und innerem Reichtum, Herzlichkeit, Elend und Träumen. Ein Maturant möchte Architektur studieren, weiß aber, dass er nur durch Arbeit sein Studium finanzieren kann. Was im Internat an Schönem und Gutem zu finden ist, ist dem Einsatz von Frau Krassimira zu verdanken. Ohne sie gäbe es kein Internat und auch keine Schule. Folglich müssten wieder viele aus dieser wunderschönen Gegend am Fuße des Balkans abwandern.
Die Fahrt durch die vielen Ortschaften war schmerzhaft. Nicht wegen der vielen Löcher in der Straße, sondern wegen unzähliger verlassener Häuser, veralteter Traktoren, verrosteter Straßenschilder und verlassener Ortschaften, wo niemand zu sehen war, und falls doch, haben es die Menschen dort nicht leicht.
Aprilzi hat Glück, denn sie hat Frau Krassimira. Diese stellte uns auch die sozialen Projekte vor, die sie mit ihrer Stiftung leitet: ein Altenheim und Tageszentrum für ältere Menschen, eine Küche, die das Heim versorgt und auch 90 älteren Menschen das Essen nach Hause bringt. Im Weiteren hilft die Stiftung allen alten und hilfsbedürftigen, die zu Hause d. h. in den Wäldern und entlegenen Ortschaften des 22 km langen Aprilzi leben. Zwei von ihnen, die auf einer „besseren Straße“ (einige km Safarifahrt auf steiniger Straße durch den Wald bergauf) erreichbar waren, haben wir besucht. Die anderen wären nur mit einem Jeep erreichbar, was wir aber wegen starken Regens und schlammiger, nicht passierbarer Straßen, unterließen. Den Menschen dort werden Hilfspakete und Medikamente geliefert und wenn nötig, fährt man sie zum Arzt. Oft findet man aber auch Verstorbene vor, für die dann für ein würdiges Begräbnis gesorgt wird.
Um Bulgarien besser kennenzulernen versuchte uns Frau Krassimira mit ganzem Herzen auch dessen Schönheit, Kultur, Kulinarik und Geschichte näher zu bringen. Wir fuhren ins Tal der Rosen und besuchten die europäische Kulturhauptstadt 2019 – Plovdiv, eine der schönsten Städte Bulgariens. Zum Abschluss unserer Reise besuchten wir die Hauptstadt Sofia, wo wir auch übernachteten. Bulgarien ist ein wunderschönes Land. Als Tourist übersieht man vielleicht, dass ein Großteil der Bevölkerung in ärmlichen Verhältnissen lebt. Wir durften jedoch auch diese Seite kennenlernen. Reich beschenkt mit neuen Erfahrungen und Begegnungen, die das Herz verändern, bleibt uns diese Reise in Erinnerung.
Etera und Gabrovo, Freilichtmuseum, Arbanasi:
Europäische Kulturhauptstadt 2019, Plovdiv:
Hauptstadt Sofia:
Den Wohltätern aus Kärnten, die mit ihren Spenden unsere jährliche Tombola immer wieder unterstützen und die den Menschen in Aprilzi zu Gute kommt, danken wir noch einmal recht herzlich. Aus der diesjährigen Tombola durften wir den Reinerlös von € 10.000,- überreichen. Damit werden im Internat neue Sanitäranlagen für Jugendliche eingerichtet. Für die nächste Tombola ist das ein neuer Ansporn, weiter begeistert mitzumachen.
Sr. Urša