Die heurige Impulsveranstaltung widmete sich dem 80. Jahrestag der Deportation der Kärntner SlowenInnen.
Unter der Leitung von Regisseur Marjan Stickar haben die Mitglieder des Kulturvereins Rož und unsere SchülerInne die Theaterperformance “Die Schwarzbrot-Menschen”, eine Kurzgeschichte des Kärntner Schriftstellers Florjan Lipuš vorbereitet. Darin beschreibt der Autor die Erinnerungen über den 2. Weltkrieg – die Not, den Hunger, die Vertreibung und das Morden rund um die Ortschaft Eisenkappel.
Wie die Jahre zuvor, konnten wir uns über eine Glanzleistung der Theatergruppe freuen. Die künstlerische Begabtheit in der Performance zog uns in den Bann. Wir wurden in die damalige Zeit der Vertreibung hineinversetzt. Auch konnten wir uns einen Film über die Vertreibung der Kärntner Familien in unmittelbarer Nachbarschaft ansehen, der vor 10 Jahren gedreht wurde.
Den Theaterabend eröffnete sowie beendete der Schulchor, unter der Leitung von Frau Mag. Sonja Koschier, und der musikalischen Unterstützung der Erzieherinnen Marta Habe und Katja Križnar.
Persönlich sprach uns auch die Direktorin Mag. Marija Olip mit folgenden Worten an:
„Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg. Bis ich herausfand, dass es welche gibt, die nicht hingehen müssen!“
Wir sind dankbar und froh, nicht hingehen zu müssen, was aber nicht bedeutet, dass wir nicht hinschauen. Wir werfen heute unseren Blick 80 Jahre zurück, als viele slowenische Familien in Kärnten aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Wir werfen aber auch einen Blick auf das, was gerade jetzt unweit von uns geschieht.
Es gehört zu unserer Aufgabe als Schule, junge Menschen mit der Vergangenheit zu konfrontieren, damit sie sich aufrichtig und mit Überzeugung für Frieden einsetzen können – „Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin!“ – das wäre unser Wunsch und ich bin überzeugt davon, dass unsere Schüler dahingehend ein sehr ausgeprägtes Gespür haben. Zwei erfolgreiche Veranstaltungen – unserer Tombola im März und das Benefizkonzert Ende April – sind Beweis genug dafür.
Die herausfordernde Zeit, in der wir leben, hat uns alle – Schüler, Lehrer und Eltern – vor große Aufgaben gestellt. Sie hat uns aber auch gelehrt, dass man jedes Ziel auch auf Umwegen und mit einer angemessenen Portion Geduld und Durchhaltevermögen erreichen kann.
So haben unsere Maturanten bereits erfolgreich ihre Diplomarbeiten präsentiert und den schriftlichen Teil der Matura erledigt. Die Schüler des 4. Jahrganges bereiten sich gerade auf ihre Vorprüfungen aus Küche und Service vor, der 3. Jahrgang ist auf dem Sprung ins 3-monatige Pflichtpraktikum. Nach zweijähriger Unterbrechung konnten die Sprachwoche, die Sportwoche und die Wienwoche wieder durchgeführt werden. Wir können also durchaus behaupten, dass der Schulalltag wieder seinen normalen Lauf genommen hat. Und wir sind sehr froh darüber.
Nach der Veranstaltung sorgten die SchülerInnen unter der fachlichen Leitung der Professorinnen Mag. Nataša Partl, dipl. ped. Andreja Amruš-Einspieler und dipl. ped. Marija Roblek für unser leibliches Wohl.